„Tanz braucht eine starke Lobby“
Timm Ulrichs unterstützt Ballett Gesellschaft Hannover
Der als performativ arbeitende Konzeptkünstler bekannte Timm Ulrichs zählt zu den neuesten Mitgliedern der Ballett Gesellschaft Hannover und ruft Kunstinteressierte dazu auf, seinem Beispiel zu folgen. Dafür stellt er 50 handsignierte Exemplare seines berühmten Drucks
„Ich kann keine Kunst mehr sehen!“
zur Verfügung. Die nächsten 50 neuen Vereinsmitglieder erhalten ein Exemplar zur Begrüßung.
Entstanden ist das Bild vor 50 Jahren und hat nichts an Aktualität verloren. 1975 ging Ulrichs mit Brille, Blindenstock, gelber Armbinde und einem Schild mit dem Schriftzug „Ich kann keine Kunst mehr sehen!“ über die Art Cologne, eine der wichtigsten Kunstmessen. Mit dieser Performance kritisierte er die Kommerzialisierung des Kunstmarktes und warf zudem einen selbstironischen Blick auf seine eigene Profession.
„Kunst, egal in welcher Form, und Finanzen stehen in einem Spannungsverhältnis“, erklärt Ulrichs seine Motivation. „Das gilt umso mehr für den Tanz, der sich schon immer gegen die schwierigsten Rahmenbedingungen durchsetzen musste. Der Tanz braucht eine starke Lobby. Diese Rolle übernimmt in Hannover die Ballett Gesellschaft.“


Die Idee zu der Aktion ist bereits vor ein paar Wochen bei der Herbstausstellung im Kunstverein Hannover entstanden. Nun konnte Helmut Jochheim als Vorstandsvorsitzender des Vereins Ulrichs als neues Mitglied begrüßen. Die Kunstplakate für die Neumitglieder liegen bereit.
Wir freuen uns sehr über diese großzügige Unterstützung und hoffentlich auch über zahlreiche neue Mitglieder. Seit über 40 Jahren setzen wir uns für Ballett und zeitgenössischen Tanz in Hannover ein. Dabei verstehen wir uns als Sprachrohr für alle Tanzbegeisterten. Je mehr wir sind, umso lauter wird auch unsere Stimme wahrgenommen.